|
Expanded Dianetics abgekürzt: “XDN”. Deutsch: “Erweiterte Dianetik”
XDN wurde ursprünglich (1972) nach dem Grad IV auf die Brücke gesetzt. Nach der Einführung der “Neuen Gradkarte” platzierte man es zwischen NED* und dem CCRD*. Es handelte sich gewissermaßen um eine allgemeine Reparatur für “widerspenstige” Fälle, die aus verschiedenen, individuell zugeschnittenen Rundowns bestand. Die Prozessanweisungen wurden über die Jahre mehrfach verändert und/oder ergänzt. Zuletzt in der XDN-Serie 26 vom 1. Mai 1991, Ausgabe IV, für die Durchführung eines Rundowns zur Handhabung von bösen Absichten*. Dieses Verfahren wird nachfolgend näher beschrieben.
Hubbard, der erkannt hatte, dass böse Absichten als Postulate* die eigentliche Ursache von Geisteskrankheit (im spirituellen Sinn) sind, suchte nach Wegen, um diese zu beseitigen. Er hatte bereits festgestellt, dass dies mit “normalem” Auditing nicht möglich war, weshalb er solche Postulate als “betonhart” bezeichnete. Gleichwohl war er der Meinung, mit NED müsste es möglich sein. Die XDN-Serie 26 enthält Anweisungen, jede einzelne gefundene böse Absicht auf 4 Flüssen* mit NED zu auditieren.
Da es sich bei XDN um Dianetik*-Auditing handelt, darf es gemäß einer Hubbard-Vorschrift an Clears* und OTs* nicht angewendet werden. Dadurch ist eine größere Zahl an Personen in der Scientology-Organisation davon ausgeschlossen. Das ist die erste große Einschränkung.
XDN wurde und wird auch sonst kaum angewendet, da es seit 1984 den FPRD* gibt. Ein Verfahren, bei dem böse Absichten ohne die Anwendung von Dianetik gefunden und gehandhabt werden können.
Auf Dianetik wird die Person durch Rückkehr* immer wieder durch das gefundene Geschehnis geschickt, um die damit verbundene Ladung abzubauen. Ist das geschehen, wird die Person gefragt, ob sie zur Zeit des Geschehnisses ein Postulat gemacht hat. Eine rhetorische Frage, denn die Existenz eines Postulats wird bei NED vorausgesetzt. Äußert es die Person und schwebt darauf die Nadel, ist das das Endphänomen*. Nach der Theorie ist das Engramm (bzw. dessen Kette) durch die Äußerung des Postulats ausgelöscht.
Was offen bleibt, ist, ob durch die Äußerung auch das Postulat selbst verschwunden ist. Technisch hängt das davon ab, ob die Person das Postulat “durch Inspektion” zum Verschwinden bringen kann. Darunter versteht man das vollständige Konfrontieren der Umstände, die zum Erschaffen des Postulats geführt haben. (Engl. “blowing by inspection”). In der Mehrzahl der Fälle geschieht das nicht. Das Postulat bleibt dann bestehen. Auch beim FPRD ist es in aller Regel nicht damit getan, den Wortlaut des Postulats anzuschauen. In solchen Fällen muss die Person dazu veranlasst werden, den ersten Augenblick der davor liegenden Verwirrung zu konfrontieren. Erst dann gibt sie das Postulat auf.
Für XDN bedeutet das Fortbestehen ein Fehlschlag, denn das Verfahren zielt auf die Beseitigung des überlebensfeindlichen Postulats ab. Hubbard glaubte, dieses Ziel durch das Entfernen von Ladung erreichen zu können. Entweder hat er das Risiko des Scheiterns gekannt und es bewusst in Kauf genommen, oder er war naiv, als er diese Technik zu Papier brachte. Mit XDN werden Zeiten auditiert, als man die böse Absicht “hatte”. Das liegt später als die Erschaffung des Postulats. Das Erschaffen ist auch nicht der Beginn, denn zeitlich davor befindet sich eine Verwirrung, die wiederum einen frühesten Augenblick hat. In der Dianetik ist es eine feste Regel, stets an das früheste Geschehnis zu gelangen, um den geladenen Sachverhalt auszulöschen. Diese Regel wird hier nicht beachtet.
Fazit: XDN baut Ladung ab, aber die Beseitigung einer bösen Absicht damit nicht garantiert. Das ist die zweite große Einschränkung. XDN ist als Verfahren damit insgesamt fragwürdig. Zum Finden und Entfernen von Postulaten gibt es stattdessen einen direkten Weg, der an jedem anwendbar ist. Siehe Postulate auditieren.
|